usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca

Samstag, 26. 3.

Etwas Großes erwartet mich. Der Grand Canyon.
Ich war schon oft da und immer wieder ist die Vorfreude riesengroß, denn dieses Naturwunder fasziniert mich immer wieder.
Durch den Oak Creek Canyon geht es hoch nach Flagstaff. In einem Saveway kaufe ich noch rasch ein.
An der Kasse klingen vertraute deutsche Worte an mein Ohr. Ich geh erst mal raus, aber auf dem Parkplatz spreche ich die Leute dann schon an, denn ich merke die Unerfahrenheit. Das deutsche und dänische Ehepaar sind zum 1. Mal in Amerika und dann noch in einem mittelgroßen Womo - naja die müssen sich aber gut verstehen. Es ist aber so nicht zu empfehlen.

usa11 96Jedenfalls ist das Wetter genial.
Die Fahrt auf Alt89 ist abwechslungsreich und an den Aussichtspunkten des Little Grand Canyon lassen sich die Dimensionen schon erahnen. usa11 97 usa11 98Sonne pur - ja, bis zum Eingang zum GC. Wolkenverhangen, kühl und wirklich kein Wetter für geniale Bilder für dieses Naturwunder.
Also fahr ich direkt zum Mother Campground. Da sind auch schon die ersten Graupel und Schneeschauer unterwegs.
Ja, was will ich denn mehr? Frust pur, aber als die Schauer nachlassen beschließe ich mit dem - kostenlosen - Shuttle vom Campground zum Visitor Center zu fahren.
Die Infrastruktur ist optimal hier. Ich folge dem Rim Trail. Das ist der 21 Km lange Weg entlang des Canyons, gespickt mit spektakulären Aussichtpunkten. Ganz ehrlich, bei diesem Wetter sieht der Grand Canyon aus wie ein graues großes Loch.
An der Bright Angel Lodge hab ich dann genug. Ich nehme den Bus nach Hause. Unterwegs informiert uns eine angenehme Stimme vom Band, wo wir als nächstes anhalten. Unser Fahrer bietet uns als besonderen Service das Ganze noch mal live an. Hätte ich vorher die Ansage gehört, ich hätte nichts gewußt. "Groahoawwofh" - der Mann hat einen fürchterliche Aussprache. Ich würde heute noch eine Rundreise machen und nicht am Trailer Village aussteigen. ("Trojoaoutsch").
Ich brutzel mir den Frust von der Seele. Der Wetterbericht sagt für morgen "mostly Sunny" voraus. Mal sehen….

Sonntag 27. 3

Kurz nach Sonnenaufgang wache ich auf. Ich hab die -4 Grad !! überlebt. Sonnenaufgang? Hey, die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel, na, das ist ja auch wieder nicht gut. Mit ein paar Wolken am Himmel ist der GC noch schöner.
Aber los jetzt. Ich muß allerdings erst noch meinen Frischwasserschlauch enteisen um ihn vom Anschluss entfernen zu können. Aber dann bring ich mein Wohnmobil zum Parkplatz am Visitor Center. Dann laufe ich das Ganze von gestern noch mal ab und das ist etwas ganz anderes!! Je höher die Sonne steigt, umso mehr verändert sich das Bild.
Je weniger Schatten in den Schluchten, umso mehr wird dem staunenden Besucher die gigantische Weite und Tiefe des Canyons dargeboten.

usa11 99 usa11 100 usa11 101 usa11 102Ich war ja schon einige Male hier, aber ich bin immer wieder fasziniert.
An der Bright Angel Lodge angekommen laß ich es mir nicht nehmen den Bright Angel Trail ein Stück hinunter zu laufen. Aber das ist gar nicht so einfach. Wo noch Schatten ist, ist der Weg noch vereist, wo schon Sonne ist, läuft man durch Matsch. Aber eine halbe Std. runter und ne halbe Std. hoch werden es dann doch. Meine Schuhe sehen aus…..
Das Shuttle bringt mich zum Visitor Center und dann bin ich eigentlich fertig mit dem GC.

usa11 103Mein heutiges Ziel ist Seligman.
Da es noch früher Nachmittag ist, lasse ich mir Zeit.
Leider muß ich wieder ein Stück Highway fahren, aber ab Ash Fork wechsle ich auf die berühmte Route 66. In Seligman, dessen kitschige Attraktionen eigentlich nur ca. 200 Meter lang sind, niste ich mich auf dem KOA ein.

Der Wind ist zwar kühl, aber im Windschatten des Wohnmobils ist gegen 2 Sonnenstunden nichts einzuwenden.
Später bereite ich einen Gurkensalat vor und werfe den Grill an. Aber nicht meinen eigenen, sondern den an meinem Platz. Ich hab mir ein Bundle Feuerholz geholt und das geniesse ich jetzt erst als Grill, später als Lagerfeuer.
Inzwischen habe ich Nachbarn bekommen. Sie scheinen sich mit dem Womo nicht auszukennen, also geht man natürlich rüber um zu helfen. Und natürlich spricht man deutsch. Wolfgang und Jelena aus Hannover sind zum 1. Mal im Womo unterwegs. Das Problem kriegen wir gelöst und quatschen eine Weile.
Gegen 9 Uhr ist mein Lagerfeuer abgebrannt und ich spüre die Kälte der Nacht.

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aktualisiert: 26.03.2021