usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca

Samstag 19. 3.

Um halb 8 Uhr bin ich unterwegs. Es geht nach L.A.
Oh Mann, Los Angeles, was für eine Stadt. Ich freu mich drauf, aber nicht auf dem Highway. Also folge ich der "58" bis zur 395. Bei Victorville verlasse ich die klassische Route und folge der 18.
usa11 58 usa11 59 Es geht 12 Meilen bergauf. Natürlich hab ich blendende Aussichten auf das Tal hinter mir. Eine tolle Straße. Oben auf dem Kamm ist es deutlich kälter als unten - logisch. Es liegen auch noch Schneereste.
usa11 60 Big Bear City ist ein wunderschönes Städtchen eingebettet um den Big Bear Lake - immerhin 7500 Feet (ca. 2700 Meter) hoch, ein beliebtes Skigebiet und es ist viel los.
Warum wohl?
Es ist Samstag und ordentlich viel Schnee auf den Pisten.

usa11 61 Und ab jetzt wird's - für mich- richtig ungemütlich.
Es verdichtet sich. Es beginnt zu schneien. Ein Schneepflug überholt mich - Mahlzeit - aber der ist bemüht, die an sich freie Strecke an den Rändern noch freier zu machen. Aber dann wird es heftig, Graupelschauer, Nebel, Sichtweite teilweise unter 30 Metern, Kurven, schnellere Autos hinter mir, Turnouts die man vorher nicht sieht und das 25 Meilen lang.
Ich lob mich selten, aber das war eine Meisterleistung!!
Irgendwann wird die Straße 4-spurig und dann lichtet sich das Ganze. Ein überwältigender Blick auf L.A. bietet sich mir an. Was heißt L.A. - das, was halt dazu gehört.
Die 18 endet in San Bernadino. Von da an wird's "gemütlich". Ich fahre auf den Freeway 215 bis zur Jct. 9o. Von dort aus sind es nur noch lächerliche 53 Meilen bis zum Campground am Pazifik.
usa11 62Und das ist alles LA.
Ich schieb mein RV auf die mittlere Spur und stell den Speedomat auf 55 Meilen. Damit bin ich einer der langsameren Fahrzeuge. Trotzdem, wo vorher 3 Spuren rechts von mir waren, ist plötzlich keine mehr, dann sind wieder 2 da. Der Verkehr ist sehr dicht, nichts Ungewöhnliches hier, aber es fließt doch einigermaßen.

usa11 63 1 1/2 Std. später steh ich vor dem Dockweiler RV Park. Keine 100 Meter bis zum Pazifik. Er ist zwar recht teuer, aber echt toll gelegen. Nämlich nicht nur am Pazifik, sondern auch direkt neben LAX, dem !! Flughafen L.A.'s. Daher auch recht voll, aber ich bekomme meinen Platz, da ich recht früh da bin.

Anschließend kauf ich noch rasch ein, bevor ich den Strand genieße.
Es ist viel los, kein Wunder… Samstag - schönes Wetter.
Das ist meine Welt. Ich fotografiere die startenden Flieger, die über unsere Köpfe rauschen, schau den Leuten am Strand zu und bin zufrieden.
Als es dunkel wird, sitze ich vor meinem RV, grill mir ein Steak und bin happy. Aber nicht mehr lange….

Sonntag 20. 3.

L.A. und ich … Falls es jemals eine lange Dürre hier geben sollte, ruft mich an. Heute Nacht hat es angefangen zu regnen und zu stürmen. Heute morgen schüttet es und stürmt. Na, das wird schon wieder - die an der Rezeption haben gesagt, heut soll es besser werden als gestern.
Das war schlichtweg gelogen!!! Es läßt nicht nach, im Gegenteil, der Sturm nimmt zu. 14 Std. lang tobt sich das Tief über mir aus. So ziemlich alle Mülltonnen sind nicht mehr an ihrem Platz, manche sogar in Richtung Pazifik verschwunden. usa11 64 usa11 65 usa11 66Das einzig Gute an der Geschichte ist, dass meine Tür vom RV in Lee zum Sturm ist, ich kann also ab und zu die Tür öffnen und wackelige Flieger beim Anflug auf LAX beobachten.
Ansonsten vertreibe ich mir die Zeit mit lesen, kochen, schreiben und raus schauen.

Ein verlorener Tag. Aber gegen Abend ändert sich die Windrichtung - ein sicheres Zeichen, dass sich was ändert. Die Flieger starten wieder gen Pazifik.
Ich hab grad das Hackfleisch für meine Spagetthi Bolo gebrutzelt. Nachdem ich viel davon probiert hab, bin ich satt. Den Rest gibt's morgen.

Montag 21. 3.

Es sieht gut aus. Ich buche 1 Nacht mehr. Ich frühstücke und lauf los. Mein Ziel ist Santa Monica - zu Fuß - am Strand entlang, sofern es geht.
Nach 10 Minuten fängt es an zu regnen, es wird dunkel …
Ich kehr um und entgeh so einem gewaltigen Regenguss. Frustriert leg ich mich auf's Bett. Ich geb dem Wetter 1 Std. ansonsten fahr ich mit dem Wohnmobil weg. Es ist 9 Uhr 17. Ich schlafe tatsächlich ein und wache um - ehrlich -10 Uhr 16 auf. Die Sonne scheint.
Ja dann… los geht's wieder, aber diesmal hält das Wetter, entwickelt sich zu einem schönen Tag in L.A. Da die Marina del Rey dazwischen liegt, muß ich einen ordentlichen Umweg machen, aber nach ca. 8 - 9 Meilen bin ich am Venice Beach, nicht ohne vorher noch die Kanäle bewundert zu haben, die ein romantischer Millionär seiner Geliebten 1920-30 angelegt hat.
Hier wurden u.a. auch Ausschnitte von Hollywood Cops (mit Harrison Ford) gedreht. usa11 67 usa11 68 usa11 69Venice Beach ist für mich der Platz, der heruntergekommen Typen.
Nicht richtig schön, aber trotzdem hat er was…

usa11 70usa11 71usa11 722 Meilen weiter liegt der weltberühmte Santa Monica Pier.
Was wurden hier schon Filmszenen und Werbespots gedreht.
Heute leider nicht - übrigens auch Ende der berühmten Route 66.
Mit tollem Blick auf den Highway Nr. 1 nach S.F.

So, und nun?
Ich hatte vor mit dem Bus nach Downtown zu fahren. Ein mutiges Unterfangen, aber machbar. Für 1 $ 50 fährt Nr. 704 in 1 Std. 45 direkt zur Union Station. Allerdings muß ich vor dem Fahrer ein Ticket lösen. Ich hab nur 2 Dollarscheine - sorry, kein Wechselgeld. Auch gut. Es ist schon ziemlich spät, als ich dort ankomme.
Ich beschließe mit der U-Bahn zum LAX zu fahren. Preis 1 $ 50 . Ich hab aber immer noch keine 50 Cent, also 2 Scheine, die der Automat aber partout nicht will… Also Credit Card und Ruck-Zuck hab ich mein Ticket. Die Purpel Line bringt mich 3 Stationen weiter, umsteigen in die Long Beach Line und später zur LAX Line. Vom Park & Ride Platz aus sind es dann noch mal 3 Meilen zum Campground. Da ich für den Bus immer noch keine 50 Cent hab, lauf ich den Rest.
Danach bin ich ziemlich fertig, aber das Experiment LA ohne Auto ist geglückt. Das werde ich irgendwann mal ausweiten, denn ich hab das Gefühl die Transportwege sind zwar lang, aber billig und recht gut organisiert. Gute Nacht allerseits.

Zurück

aktualisiert: 26.03.2021