usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca
Dienstag, 15. 3.
Guten Morgen, vor Sonnenaufgang bin ich unterwegs in der Stille der Natur.
Langsam übernimmt die Sonne die Herrschaft über die Dunkelheit und erhellt die Schönheiten, die vor mir liegen. Es ist die absolute Ruhe, die mich die fließende Grenze zwischen grauen und roten Felsen noch mehr genießen läßt. Es ist phantastisch.
Beeindruckt laufe ich zurück zum Campground. Rene ist inzwischen weg. Ich frühstücke und reserviere mir seinen Platz. Der ist tatsächlich ebener als meiner.
Valley of Fire wird, glaub ich, in der Skala der Schönheiten Amerika's ganz schön unterschätzt.
Das recht kleine Tal bietet jede Menge "unbeachtete Schätze".
Nicht nur die wunderbaren roten Felsen, sondern auch andere Felsformationen bieten unglaubliche Abwechslung und Faszination.
Natürlich kommt es unter anderem auch auf die Sonneneinstrahlung an, deshalb bieten sich 2-3 Tage im Valley unbedingt an.
Später komme ich ziemlich kaputt vom Wandern und der Sonne zurück zum Campground. Ich dusche "ausgiebig" trotzdem recht sparsam mit Wasser in der öffentlichen Dusche. Ich bin grad' happy, bereite mein Essen vor: Holzkohle am heizen, Salat fertig, na dann probiere ich davon. Dezente Country Musik irgendwo…..
Hey, da kommt Rene. Wir unterhalten uns und ich esse dabei Salat.
Irgendwann war ich satt und im Nachhinein auch ziemlich unhöflich zu Rene, hab ihm nicht mal was zu Trinken angeboten, geschweige denn Platz, ich war einfach zu erledigt. Aber auf diesem Weg. Sorry Rene. Als er weg war, dauerte es, glaub ich, noch 2 Buddies, dann war ich in meinem Bettchen.
Mittwoch, 16. 3.
Ich bin früh wach. Ich wollte Rene eigentlich bye bye sagen, aber als ich an seinem Womo vorbeikomme, ist alles dunkel. Ob er schon unterwegs war oder noch schlief?
Keine Ahnung, jedenfalls bin ich halt vorbei gefahren.
Ich nehme den Westausgang und irgendwann bin ich auf der US 93.
Oh Mann, das ist eine Umstellung.
Von Einsamkeit bis "Stress" in 33 Meilen.
Durch die Wüste Las Vegas North...
..und kurz danach links, ca. 18 Meilen gerade aus und ich bin… Schnee!!
Ja, keiner glaubt es, aber um diese Zeit kann man innerhalb von 1 Std. aus der Hitze zum Skifahren kommen.
Da oben am Mt. Charlston sind die Lifte noch in Betrieb.
Weiter führt mich mein Weg auf der Höhenstraße entlang.
Immer wieder gibt es Aussichtspunkte auf das riesige Tal. 2 ältere Herren begrüßen mich da oben…
"Where are you from?"
"I'm from Germany…"
"Ah ja, ich bin in Hamburg geboren, lebe aber schon seit 20 Jahren in California. Unsere Frauen spielen grad da unten in LV, aber das ist nicht unsere Welt, wir genießen die Natur…"
Ganz meiner geteilten Meinung. Ich mag das und das. Jedenfalls bin ich irgendwann in Beatty. Da geht es links ab - wieder in die Einsamkeit. Ins Death Valley.
Und da bekomme ich zum 1.mal zu spüren, dass mein Urlaub teuer wird, denn ich will das Womo voll tanken. Du kannst zwar mit Credit Card an der Zapfsäule bezahlen, aber nur wenn du eine ZIP Nr. hast. Also rein zur Kasse.
"Für wie viel $ willst du tanken?"
Weiß ich doch nicht, ich tank das Teil zum 1. Mal, also naja, 50 $ werden wohl reichen. Credit Card rein, nach 50 $ wird die Zapfsäule gestoppt. Ich kehre lächelnd zur Kasse zurück.
"Hi, ja also ich denke für 40 $ passen noch rein."
Und danach ist die Karre immer noch nicht voll. Mein lieber Scholli. Aber die Blöße geb ich mir nicht. Erst später bekomme ich mit, dass ich den Betrag auf der Credit Card überziehen darf und, wenn es zuviel ist, es wieder gutgeschrieben wird.
An der Grenze zu California mach ich den traditionellen Stop um den Begrüßungsstein zu fotografieren. Zufälligerweise tun dies 5 Russen auch, also …
"Chell wi teig a bicjure from you?"
Klar doch …
Da, da - und so werden es 3.
Runter ins Death Valley ist es ein langer Weg.
Um diese Zeit ist das Valley gut besucht. Es hat angenehme 25 Grad. Der Campground am Visitor Center bei Furnice Creek ist voll - Gott sein Dank, denn der hier ist eine Betonwüste im Freien.
Ca. 1 Mile weiter in den "Fels" liegen 2 wundervolle Campingplätze für Zelte, aber auch RV's, natürlich ohne Full Hookup - aber wer braucht das hier schon.
Herrlich eingebettet in Sandsteinformationen mit Blick ins Valley erleben wir später einen gewaltigen Sandsturm.
Meine Nachbarin Debby Kohler stellt sich und ihren Mann vor, der kurz vorher bei mir war und gefragt hat, ob ich denn von dem Feuer im Valley gehört hätte….