usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca
Sonntag, 13. 3.
Ich habe beschlossen mir ein Auto zu mieten, also geh ich zu der Verleihfirma im Stratosphere und dann hab ich eins. Aber zuvor brauch ich ein Frühstück. Wäre ja schade, wenn ich meine Rabatte nicht ausnutzen würde.
Also gehe ich in den "Frühstücksraum". Dass ich trotz Rabatt 16 $ für das Frühstück bezahlen muss, ärgert mich im 1. Moment, aber als ich dann die Auswahl sehe wünschte ich mir grad ein Dennis herbei.
Muß ich erklären… heute ist Champagner Brunch Breakfast. Der Reihe nach... Es gibt natürlich Frühstück, Eier, Speck, Würstchen, daneben aber auch alles andere. Ich versuch das jetzt mal zu beschreiben… ich sitze an der Wand, ich habe Kaffee, Orangensaft, Eier mit Speck und Würstchen, mein Teller ist leidlich voll. Am Nebentisch setzt sich eine Frau hin. Ihr Teller ist recht voll mit Eiern, Speck und Würstchen, außerdem Pancakes - natürlich mit Sirup drüber. Das ginge ja noch, aber die Rips mit BBQ Sauce und die frittierten Hähnchen neben dran lassen mich leicht würgen. Ein Tisch weiter rechts zerbrechen gerade ein paar Senioren im Übermut 2 Champagnergläser, macht nix der Kellner bringt Nachschub. Daneben riecht die beleibte Amerikanerin an ihren Garnelen, bevor sie sie auf die gegrillten Chicken legt. Ich bin mir nicht sicher, was mich dazu treibt mir die BBQ Rips mit Kartoffelpü zu holen und danach ein paar Chicken auf meinen Teller zu legen. Naja, der Hunger wohl, aber immerhin auf 3 verschiedenen Tellern.
Aber dann hol ich mein Auto ab.
Zuerst fahr ich raus zu El Monte, bei denen hab ich ab morgen mein RV (Recreation Vehicle = Erholungs Auto) gemietet.
Ich werd' nett begrüßt.
Für Morgen bin ich der einzige Abholer, was spricht dagegen, dass man mich gleich früh morgens abholt, dann ist der Tag erledigt.
Für Frühabholer werden beim Buchen in Germany schon mal 85 Euro fällig.
Hier zahle ich für den Transfer 15 $.
Jetzt wo ich schon mal ein Auto hab erkunde ich die Wege für Morgen aus.
Mit dem Wohnmobil hab ich 2000 Freimeilen gebucht, also könnte man schon mal checken, wo man in LV einkaufen kann und auf der Route liegt. Das erspart Zeit und Meilen.
Die Lake Mead Area ist zwar künstlich, aber wunderschön.
Eingebettet in der Wüste hebt sich das blaue Wasser des Stausee's deutlich ab.
Nach dem Jachthafen, kurz bevor es nach Boulder hochgeht, beginnt ein historischer Wanderweg.
Der endet 3,7 Meilen weiter am Hoover Damm.
Zuvor hat man tolle Aussichten auf den Lake Mead. Man durchquert dabei 5 Tunnels - Eisenbahntunnels.
Ja, frag ich mich, warum haben die hier früher einen Eisenbahnstrecke bauen wollen? Ist doch nur Wüste und der Colorado ist ja auch da vorne… Klick… man wollte ja den Hoover Damm bauen und der brauchte Nachschub.
Ok, Oje, Ok . Hin und zurück waren das jetzt doch 13-14 Km .
Jetzt bin ich aber müde, trotzdem muß ein Abstecher nach Down Town sein. Immerhin will ich da ja auch mit dem RV nächtigen, wenn ich zurückkomme und da suche ich eben schon mal den Campground.
Da ich im Stratosphere wohne, hab ich freien Zutritt zum Tower.
Ja, dann nix wie hoch.
Wie immer ein Wahnsinnsblick über LV.
Und dazu die Attraktionen auf der 291 Meter hohen Plattform. Die Neueste davon ist Bungee Jumping in eine Richtung - nur nach unten.
Die Leute werden angeseilt, mehr oder weniger rausgeschubst und dann geht es ca. 270 Meter nach unten. Das ist übrigens toll.
An den Begleitseilen des Springers ist eine Lifecam angebracht und die kann von 7-24 Uhr im hauseigenen TV miterlebt werden.
Also schau ich mir in meinem Zimmer den Absprung an, geh zum Fenster, sehe den Springer in meinem Zimmer Nr. 18064 vorbeifliegen und dann im TV landen. Das ist lustig.
Natürlich mache ich viele Bilder vom Panorama Las Vegas bei Nacht. Dummerweise darf man nach hier oben kein Stativ mitnehmen, weder klein noch groß, also werden die Bilder leicht wackelig . Trotzdem ist das hier oben richtig schön.
Montag 14. 3.
Ich hab etwas Stress heute Morgen, duschen, packen, das Auto abgeben und um 8 Uhr am Eingang des Stratosphere Hotel stehen, denn um 8 Uhr 5 ist mein Shuttle zu El Monte da. 
Ich bin aufgeregt. Seit 9 Jahren bin ich nicht mehr mit einem Womo unterwegs gewesen.
Die Übergabe geht recht schnell und als ich die ersten Meter fahre, fühle ich mich als wäre ich nie weg gewesen. Das RV ist brandneu - hat gerade mal 14000 Miles drauf.
Gestern hilft mir sehr, ich bin auf dem Weg zum Valley of Fire. Und auf dem Weg dahin kaufe ich in LV ohne Umwege das ein, was ich für die nächsten 3 Wochen brauche, die "Hardware" - Grill, Putzmittel, Zubehör und Lebensmittel. Das macht richtig Spass und die Zeit vergeht auch.
Aber ich hab doch Zeit… also nutze ich sehr viele Stellen unterwegs um anzuhalten und die tolle Gegend zu fotografieren und zu filmen. Was mir auffällt sind die vielen roten Mustangs von den wenigen Autos, die mir unterwegs entgegen kommen.
Auf irgendeinem Aussichtsplatz fragen mich 2 Frauen, wie weit es denn noch bis zur nächsten Tankstelle sei. Oje, oje, in der Wüste mit Reserve.
"Ich denke 40 Meilen sind es schon - reicht's denn?"
"Ja, ich denk schon", meint die jüngere…
Am Eingang von Valley of Fire ist es dann schon 15 Uhr.
Such' ich mir einen Campground oder schau ich mir die Sehenswürdigkeiten an? Ach, erst der Campground - ist ja eh alles dicht beieinander.
Der AtlAtl Campground ist einer der ersten. Den steuere ich an. Unterwegs kommt mir eine Frau zu Fuß entgegen - komisch. Beim Abbiegen auf die Zufahrtsstraße winkt mir ein Autofahrer.
"Hey, haben Sie zufällig eine Frau gesehen? Sie wollte voraus laufen, aber jetzt weiß ich hier nicht links oder rechts."
Ich deute nach rechts.
"Oh Mann, Women…" meint er und bedankt sich.
Auf dem einsamen Campground herrscht "first come, first serve", also der zuerst kommt, kann reservieren. Man fährt rein, sucht sich einen freien Platz aus, bezahlt dann in bar am "Einzahlungsbriefkasten" und füllt sein Formular aus. Ich entscheide mich für # 11. Eingebettet in Fels und Natur bereite ich mein RV zur Übernachtung vor. Das RV sollte gerade stehen, damit Gas und somit Kühlschrank funktioniert.
Das kann man mit Jacks korrigieren, d.h. 2 "Treppen" vor oder hinter dem Rädern platzieren, auf die man dementsprechend hoch drauf fährt, wie es die Wasseruhr eben anzeigt.
Ich bin zeitig fertig. Mein Nachbar deutet mir an, dass er wegfährt und sein Platz deutlich ebener ist - danke schön - passt schon.
Ich gehe spazieren. Der Campground ist fast voll. Unterwegs begegnet mir ein großes RV. Ich winke dem Fahrer zu. Er hält. Da vorne neben mir wird gleich ein Platz frei… nach 1 Std bin ich zurück und da steht tatsächlich das große RV neben mir. Dessen Fahrer kommt zu mir rüber und bedankt sich.
Logisch - "Where you from" Hi, I'm Rene from Austria."
"Tja, dann können wir wohl deutsch reden", sag ich.
Später kommt Rene wieder vorbei und läd mich zu einem Drink zu sich ein. Wir reden bei einem Jackie 2 Std. lang. Er lebt seit 25 Jahren In London und ist seit 4 Monaten mit seinem RV alleine unterwegs, während seine Frau die Verwandtschaft in South Carolina besucht. Ja, ich glaub, es war South Carolina.
Später sitz ich noch draußen und bewundere den immer größer werdenden Sternenhimmel, der später im Gigantischen endet.
Ich fühl mich klein, aber glücklich.Diese Ruhe, diese Weite…