usa112011 Mit dem WoMo durch Nv, Az, Ca

Dienstag 29. 3.

Ich bin nach dem Frühstück früh unterwegs, was soll ich auch hier?
Den Strip von Down Town ganz durch bis zum letzten Hotel auf der anderen Seite. Diese ca. 9 Meilen fährt man zwischen einer halben Std. und 1,5 Std. je nach Tageszeit. Ich brauche die 1. Variante.
Danach stell ich mich an eine Parkbucht am Flughafen. Da kann man hautnah die Flieger sehen, die in LV landen. Ohne den störenden Zaun kann man das auf einem Womo erleben.
Geschlagene 1,5 Std. sitz ich hoch oben, umgeben von neidischen Blicken der PKW Fahrer und fotografiere mir die Seele aus dem Leib. Echt geil. Aber ich will ja noch einen Platz auf dem begehrten Oasis Campground.
Dummerweise finde ich den aber nicht. 2002 lag der noch direkt zwischen Strip und Highway.
In meiner Verzweiflung fahr ich zu El Monte und frag Jack. Klar ist der noch da und hier eine Empfehlung von uns: Da bekommst du 20 % Rabatt. Ich fahr zurück und tatsächlich… Oasis ist noch da, nur nicht mehr so einsam wie früher. usa11 113 usa11 114Hochhäuser und Brücken haben mir die Sicht versperrt. Aber alles wird gut. Ich bekomme einen schönen Platz, leider nicht in der hundefreien Zone, aber ich kann es verkraften, dass Hunde auf meine Rasenfläche pinkeln.
Nun gut: Ein toller Campground - in der Einflugschneise des Flughafens, sehr gut ausgestattet, gar nicht so teuer. Ich lebe im Paradies. Und genieße das. Ich schau mir auf meinem Campingstuhl vor meinem RV die Flieger an die auf LV einschweben und komme zu dem Schluß, dass entweder manche Fluglotsen 'ne Macke haben oder einige Piloten besoffen sind, denn 95 % der Flieger kommen von links nach rechts an mir vorbei.
Ich schildere einfach die schlechteste von allen: Zu allererst war sie viel zu hoch und außerdem war sie viel zu weit links der Landebahn, als wollte sie die andere Landebahn anfliegen. Dann schwenkte sie nach rechts, also genau auf mich zu. Über mir ein heftiger Schwenk nach links, total schräg zur Landebahn und auf direktem Crashkurs zu den Hotels. Ich lausche, denn jetzt seh ich den Flieger nicht mehr. Zu tief.

usa11 115Aber ich geh davon aus, dass der Captain in letzter Sekunde eine steile Rechtskurve geflogen ist, denn ich höre keine Explosion und so kann ich morgen wohl im Luxor übernachten.
Aber abenteuerlich war das alle Mal.
Und am Tag danach hab ich eine "gute Landung" erlebt.

Nach Sonnenuntergang hab ich gemütlich ein paar Hühnerfüße gegrillt, begossen mit mindestens 4 Budweiser, also halbe Büchse über die Wings, den Rest in Hannes.
Ich gestehe, nach längerer Einsamkeit kann man auch das hier als romantisch deklarieren.
Was aber heißt Einsamkeit? Ich war nie einsam. In den ruhigen Campgrounds - ohne künstliches Licht - empfand ich Geborgenheit. Ich dachte über das Universum nach, über uns - über mich.
Komischerweise hab ich genau die ähnlichen Gedanken hier auf diesem belebten Platz. Warum denn? Bin ich komisch? …
Nach dieser sentimentalen Stunde greif ich zu meinem Buch und les noch 1 Std.

Mittwoch 30. 3.

Mein letzter Tag im Wohnmobil.
Im Leben nicht. Bei der Hitze?
Nach dem Frühstück und einigen Aufräumarbeiten leg ich mich an den nahe gelegenen Pool. Und dort bewege ich mich erst gegen Nachmittag wieder weg. Aber dann braucht's doch den Schatten des Womo.
Als es kühler wird, fang ich mit dem Reinigen des Womo's an. Ich pack meinen Koffer sporadisch und mach einige Leute glücklich, indem ich dem Personal, dass u.a. die Mülleimer leert, meinen Nachlaß vererbe, sprich den Grill, verschlossene Lebensmittel usw.  

usa11 116So gegen 10 Uhr reicht's mir dann.
Ich feiere in Gedanken mit dem Wohnmobil Abschied.
Es war ein treuer Gefährte.
Wir trinken zusammen Buddies und dann geht's in die Haia.

 

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aktualisiert: 26.03.2021