usa092009 Neue Dimensionen: Ost-West-Ost
Montag, 21.12.'09 - Donnerstag, 24.12.'09
Koffer ist schnell gepackt und an der Rezeption abgegeben..
Wieder kauf ich mir eine Tageskarte der Tube. Den Rest von South Manhatten will ich noch erkunden. Ground Zero. Wie lange ist das jetzt her ? Hat sich seither aber ganz wenig getan. Egal was es wird aber so 20 Meter ragt hinten rechts auf der Baustelle etwas nach oben..
Die Wallstreet, Battery Park und so weiter bis es für mich heißt : zum Bahnhof, bzw. erst zum Hotel den Koffer holen.
Am Pennsylvenian Station kurz Penn Station angekommen ist die Hölle los. Es kam in den Nachrichten dass wegen dem Schneechaos viele Züge verspätet sind und einige ausfallen. Nun bin ich mal gespannt. Und tatsächlich 1 Std. vor Abfahrt kommt die Meldung : delayed. So viel Verspätung darf er aber nicht haben, denn ich habe einen Anschlusszug zu erreichen. Kurze Zeit später kommt eine neue Meldung : wait – und ich habe aus der Erfahrung der letzen 1 Std. gelernt, dass kurze Zeit später das Gate erscheint. Und da ich gemerkt habe dass alle Fernzüge zwischen Gate 10 und 20 abfahren positioniere ich mich schon mal in der Mitte, denn First come – first sitz.
Und tatsächlich werden wir 10 Min. später zu Gate 17 gebeten. Und da bin ich mit vorne dabei. Dahinter drängelt es sich aber dermaßen denn nur eine schmale Rolltreppe führt nach unten und vorher ist noch Ticketkontrolle. Na jedenfalls hab ich meinen komfortablen Fensterplatz.
Ich versteh es bis heute noch nicht wie sie die vielen Leute so schnell durch dieses Nadelöhr gebracht haben aber 10 Minuten später fährt der Zug – sogar fast pünktlich um 16 Uhr 25 los.
1 Stunde am Hudson River entlang und dann wird’s leider schon dunkel.
So gegen 23 Uhr verspüre ich den kleinen Hunger zwischendurch und such den „Speisewagen“ . Und da stehen sie schon..... viele Leute die auch was wollen und nur 1 Madam die das alles bewerkstelligen soll. Naja ich hab ja heut nix mehr vor. So gegen 12 bin dann auch ich gesättigt und versuch dann zu schlafen. 19 Stunden soll die Fahrt dauern.
In Syracuse wechselt dann die Crew und in Buffalo werden die Loks ausgetauscht. Obwohl es so kalt ist schau ich mir das an. Und es schneit und schneit.
Um 11 Uhr 20 erreichen wir dann Chicago und da wir dort Central Time haben drehen wir die Uhr um 1 Stunde zurück und sind somit erstaunlich pünktlich.
Chicago – Schneeregen, böiger Wind und die Frisur sitzt auch nicht. Ich hab meinen Koffer im Bahnhof in einem Schließfach gelassen um ungestört 2 Stunden Chicago zu genießen. Pustekuchen - nach 1 Std. hab ich genug. Die Wolkenkratzer in Wolken und auch sonst alles grau. Nöö also muß nicht sein.
Im Central Station ist es gemütlich und warm und das Essen beim Chinesen lecker.
So gegen 13 Uhr geselle ich mich zu den vielen anderen die auf den Calyfornia Zephyr warten , der – zumindest mich - bis nach San Francisco bringen soll.
Aber diesmal kann ich mir Zeit lassen, denn ich bin ein First Klässler - ich habe nämlich ein Schlafabteil gebucht und hab somit meinen Platz. Wagen 531 – Room Nr. 5 .
Auf dem Bahnsteig werde ich von Pete dem Zugbegleiter begrüßt.
Der Wagen ist 2 stöckig. Den Koffer laß ich erst mal unten und das ist gut so, denn als ich meine „Roomette“ betrete ist sie auch schon voll. Ich hatte es mir größer vorgestellt, aber meine Bedenken zerstreuen sich bald.
Pete verstaut unten die Koffer und kommt dann hoch und stellt sich mir und den anderen Gästen vor, erklärt wie alles so abläuft, wann und wo die Mahlzeiten eingenommen werden können, wann er die Betten machen will usw.
Ja... Pete macht mir abends mein Bettchen und morgens räumt er es wieder weg
Später kommt er noch mal mit Elly vorbei die die Reserviereungen fürs Abendessen aufnimmt. . Und jetzt find ich es gemütlich.
Ich setze mich auf einem meiner 2 Plätze und schau mir die Schneelandschaft draußen an. Das ist jetzt für 2 Tage und 2 Nächte mein Zuhause.
Gegen 7 pm geh ich nach neben an in den Speisewagen. Da darf ich mich hinsetzen wohin ich will. Georg der Chefkoch persönlich kommt vorbei und erklärt uns was er denn gedenkt wie zuzubereiten.
Da bin mal gespannt....
Mein bestellter Burger ist – na ja – gut aber nichts besonderes – warum auch. Ich bin zufrieden., denn das ist ja hier auch kein 3 *** Hotel. Das interessanteste an dem Ganzen waren die Gespräche mit den Tischnachbarn. Da wäre der andere Tourist aus Italien der nat. auch schon in Deutschland war, dann der Geschäftsmann der grundsätzlich nur mit dem Zug fährt und das Ehepaar das die Kinder in Denver besucht. Ich wusste gar nicht dass ich noch so gut Englisch kann, denn die Madam frägt mich ob ich von Westküste komme oder von der Ostküste – aus Germany komm ich – Oh you schpeek very gut English – das hätte sie gar nicht gemerkt – na ich glaube sie wollte wohl sehr höflich sein. Aber ein bisschen stolz bin ich schon.
Ruck Zuck ist es 10 Uhr und der Küchenchef schmeißt uns raus da er ja noch den Frühstückstisch decken (lassen) muss und irgendwann ja auch schlafen will.
Wir gehen, mein Bettchen ist gemacht und gar nicht unbequem. Ich les noch etwas und schlaf dann. Ab und zu weckt mich das Gewackel und das Hupen des Zuges.
Um 4 Uhr steh ich auf und geh nach unten duschen und um 6 Uhr sitz ich am Frühstückstisch. Die Karten sind neu gemischt, d.h. es sitzen neue Leute bei einander und so geht es die kommenden Mahlzeiten weiter.
Ich saß niemals 2 mal mit den gleichen Leuten am Tisch. Da war der Journalist der ein Buch über New Orleans geschrieben hat, der Typ mit den schmutzigen Tattoo`s , oder der Typ der mich mit gudden morgen begrüßt (er war mal in der Schweiz).
Und so ist es nie langweilig.
Um 7 Uhr 15 erreichen wir Denver. Das ist ein Sackbahnhof und der Zug fährt rückwärts rein und vorwärts wieder raus.
Eigentlich hatte ich mich hier mit einem Bekannten verabredet der zur Zeit 2 Std. von Denver weg wohnt, aber er hat mir geschrieben dass sie dort komplett zugeschneit sind.
Sorry, man sieht sich in Karlsruhe.
Ab jetzt beginnt der interessant Teil der Reise. Es geht in die Rocky`s. Langsam steigt der California Zephyr nach Glenwood Springs hoch und da oben schein die Sonne.
Eine wunderschöne tiefverschneite Landschaft tut sich auf und bin richtig traurig als langsam dunkel wird.
In der Nacht kommen wir dann in die Hochebene Nevada`s und erreichen um 9 Uhr 10 a.m. Fresno. Und dann geht`das gleiche Spiel von vorne an. Hoch nach Truckee und dann runter nach Sacramento.
Vor lauter Schönheit hätte ich fast das Mittagessen geschmissen, aber der Hunger war größer. Und bei Sacramento wird`s endlich grüner.
Und um 15.55 Uhr erreichen wir endlich Emmeryville. Da Amtrak nicht bis nach S.F. reinfährt haben sie einen Shuttlebus eingerichtet, da ich aber zum Flughafen will steh ich erst mal doof da, aber man kann ja fragen.. Da gibt es einen free Shutlle Bus zum Bahnhof von BART dem U-Bahnnetz von. S.F. und die fährt zum International Airport.
Von dort aus investiere ich 20 $ für`s Taxi um zu meinem ausgesuchten Hotel dem Day`s Inn zu kommen. Ein schönes großes warmes Zimmer erwartet mich. Aber Hunger und Durst hätte ich auch noch. Es gibt in der Nähe gibt es ein Einkaufsmarkt und dort hol ich mir was, hey ich hab Glück gehabt – hinter mir schließen sich die Türen . Es ist doch erst 7 pm – komisch... ach so ja es ist ja Weihnachten.